Wahrscheinlich ist der Januar 2024 der transformativ krasseste Januar, den ich bisher erlebt habe. Und natürlich kann man vorab sagen, daß das wahrscheinlich alles nicht so ganz gesund ist. Aber da ich bisher einen konstant ausbalancierten Lebensstil aus Arbeit, Erholung und ausgewogener Ernährung einfach nicht hinbekomme, werden diese „Transformationen mit der Brechstange“ wohl erstmal Teil meines Lebens bleiben. Es zeigt aber auch, wozu Körper und Geist fähig sind, wenn man sich denn mal ein bisschen zusammenreisst und ernsthaft auf ein Ziel fokussiert.
Jedenfalls habe ich mich noch nie so neugeboren nach nur einem Monat gefühlt, wie nach diesem Januar. Ich will mich eigentlich garnicht so richtig zurückerinnern an den Dezember. Dauerhaftes Schlafdefizit, BMI im roten Bereich mit „all you can eat“ Attitude, höchste Stresslevel im Beruf mit maximalen Wochenarbeitsstunden und einem außerst eingekürzten Trainingsprogramm. Ich verstehe jetzt jedenfalls, wie der Weg in einen Burnout oder Schlaganfall/Herzinfarkt beginnt. Und ich habe auch erlebt, daß keine Erfolge und kein noch so schöner Kontostand mehr zählen, wenn man einfach nicht mehr glücklich ist. Versteht mich nicht falsch – ich sitze nicht in einer Villa mit Porsche davor. Aber am Ende ist man wohl doch lieber weniger wohlhabend, aber glücklich, als unglücklich mit Villa.
Zum Glück habe ich diese Fähigkeit, mich immer wieder selbst aus eigener Kraft aus solchen Irrwegen zu befreien. Fragt mich nicht, wie genau ich es schaffe, diesen Hebel in meinem Kopf umzulegen. Aber komme irgendwann zu dem Punkt, wo ich weiß, daß ich ab dem kommenden Tag alles ändere und es dann auch tatsächlich konsistent durchziehen kann.
Das Besondere in diesem Jahr war, daß ich gleich ab dem ersten Januar mit einer kleinen Fastenkur begonnen habe, um dem Körper zu helfen. Denn neben den Auswirkungen auf das Gewicht und die reinigenden Effekte auf Organe und Gefäße, ist das Fasten auch mental sehr beflügelnd und verhilft zu einem besseren, intensiveren Schlaf. Ich bin ja schon seit Jahren ein großer Fan des Wasserfastens und war auch jetzt wieder begeistert. Natürlich ist es hart, aber die Effekte sind einfach unvergleichlich.
Jedenfalls hatte ich nach 10 Tagen fast 8kg Körpergewicht abgebaut. Natürlich leidet die Trainingsqualität immer etwas unter dem Energiemangel und ich bin so froh, daß ich statt des Lauftrainings in solchen Phasen auch mal das Peloton Bike als Alternativtraining einbauen kann. Danach habe ich dann wieder auf meinen Klassiker für Diätphasen gesetzt und kombiniere das Intervallfasten mit einer weitgehend veganen Ernährung. Damit ich mir nicht so viele Gedanken über Portionsgrößen, Zutaten und Kalorienmenge machen muss, steht daher sehr häufig eines der gesunden TK-Gerichte von EVERY auf dem Tisch. Nach einem Monat bin ich nun 10kg leichter und habe meine Körperzusammensetzung aus Fett- und Muskelmasse auch deutlich verbessert, sodass ich auf einem guten Weg in Richtung Marathongewicht bin. Zum perfekten Gewicht wird es nicht ganz reichen, aber einen Marathon mit 10kg weniger zu laufen, hilft schon mal ungemein.
Aber gehen wir doch nochmal auf Anfang. Denn abgesehen von der Ernährung habe ich auch sportlich wieder einen Gang hochgeschaltet und mehr als 200 Trainingskilometer abgespult. Klassisch ging es wieder los mit dem Virtual NYRR Resolution Run 5K, denn ich voller Motivation in einen 10K verdoppelt habe.
Wie ich früher ohne das Peloton Laufband mein Wintertraining geschafft habe, kann ich mir heute auch nicht mehr vorstellen. Wahrscheinlich habe ich doch öfters mal eine Einheit ausfallen lassen. Aber es ist ein tolles Privileg, daß man dem Eis und Schnee draußen entkommen kann und die kürzeren Trainingseinheiten mal eben schnell bei Zimmertemperatur mit 5 Meter Distanz zu Dusche und Sofa absolvieren kann.
Dass meine Bemühungen des Lebenswandels erste Früchte tragen, konnte ich dann beim Frostwiesenlauf erleben. Es war mein erster, längerer Lauf in freier Wildbahn seit November und unvergleichlich schön. Nach einigen Jahren von Matschwetter zeigte sich der Spreewald in einer traumhaften Winterkulisse und die Sonne sorgte für diamantöse Glitzereffekte auf den Schneewiesen. Natürlich war es etwas anstrengender zu laufen, da man auf einigen Streckenabschnitten etwas wenig Grip hatte, aber das muss man alles als zusätzlichen Trainingseffekt positiv sehen. Ziemlich problemlos kam ich dann erschöpft aber glücklich nach 2:56:28h und 30 Kilometern in den Beinen wieder in Burg an und lieferte damit eine Zeit, die die von 2021 und 2022 sogar um ein paar Minuten unterbot. Das ist Balsam für die Seele, wenn man sich in der Marathonvorbereitung befindet.
Für ein bisschen Abwechslung im Läuferalltag sorgte dann auch der erste kleine internationale Ausflug des Jahres, der es mir erlaubte eine Trainingseinheit auf meiner Lieblingsstrecke an der Themse zu laufen und ein wenig Frühlingsluft in London zu schnuppern. Wenn es doch nur endlich mal wieder mit einem Startplatz für den London-Marathon klappen würde. Vorerst habe ich mir für dieses Jahr zumindest wieder einen Startplatz für den virtuellen London-Marathon gesichert.
Eine weitere Besonderheit in diesem Januar war wohl auch, daß ich glücklicher Weise weitgehend von Viren und Bakterien verschont geblieben bin und konstant mein Programm durchziehen konnte. Natürlich habe ich auch wieder alle meine Hausmittelchen angewendet und allerlei Shots und gesunde Slow Juicer Rezepte probiert und auch wieder mit rotem Ginseng gearbeitet. Ganz neu wurde mir jetzt auch Vitango empfohlen, ein Präparat mit Rosenwurz. Aber dazu kann ich noch zu wenig sagen, da ich es erst seit wenigen Tagen ausprobiere. Falls sich übrigens jemand für das Thema Slow Juicer interessiert, habe ich nun alle meine einzelnen Testberichte auch in einen Slow Juicer Testsieger Überblick verfrachtet.
Wie krass meine Januar Transformation war kann man also nicht nur auf der Waage sehen. Viel mehr beeindruckt mich da die Grafik aus der Kaizen App, die mir gigantische Fortschritte bei der Marathonzielzeit vorhersagt. Die 3:30:00h werden wohl Wunschdenken bleiben, aber ich bin auf einem guten Weg, die 3:49:44h vom Tokio Marathon 2023 zu knacken. Schliesslich habe ich mich innerhalb kürzester Zeit von einer Zielzeitvorhersage von 4:32:49h auf eine 4:13:53h verbessert. Ein großer Dank an dieser Stelle an Piet Könnicke von Gotorun, der es immer wieder schafft, aus meiner Bürohmasse einen Teilzeitathleten zu formen.
Neben meinem kurzfristigen Lebenswandel mache ich aber auch tiefgreifendere Pläne, da ich auch altersmäßig auf eine nächste Schwelle zusteuere, wo man einmal innehalten muss und die Weichen für die kommende Lebensphase stellen muss. Bei mir ist es so weit, daß die Kids nun eine eigene Kinderkreditkarte bekommen und wohl in ein paar Jahren endgültig auf eigenen Beinen stehen werden. Und da kann man ja schon mal planen.
Auf jeden Fall möchte ich wieder mehr Tennis spielen und habe für meine noch sporadischen Beiträge hier nun auch eine eigene Kategorie als kleinen Tennis Blog eingerichtet, wo meine Vorstellungen von Tennisschuhen, Tennisschlägern und anderen Tennisthemen nun gebündelt zu finden sind.
Mit etwas Verspätung habe ich im Januar auch meinen Rückblick auf die besten Laufschuhe 2023 fertig geschrieben und auch meine erste Bestellung bei RUN WTF, der Sportmarke von Florian Neuschwander, platziert – und da werden sicher noch einige folgen.
Mit weiterhin großer Verwirrung nehme ich aber die Google-Updates oder veränderten Lesergewohnheiten hier im Blog war. Nachdem ich ja den Eindruck hatte, daß sich alles wieder etwas normalisiert hat, sind nun zehn Jahre alte Beiträge zum Ironman oder auch der Manscape Test wieder ganz beliebt. Logischer erscheinen mir da schon die 10 besten Fahrrad-Apps, da ja das Wetter schon wieder fahrradfreundlicher war und auch die Suche nach meinen Primal Harvest Erfahrungen kann ich verstehen, weil wohl gerade eine große Marketing-Kampagne der Firma läuft.
Übrigens hat Garmin Connect gerade die App deutlich überarbeitet und rückt damit langsam etwas näher an Konkurrenten wie Whoop oder Strava heran, die ich bisher bevorzugt habe, um meine Trainingsdaten und Gesundheitsdaten zu analysieren. Aber bisher glaube ich noch nicht dran, daß sich mein Verhalten kurzfristig so ändert, daß ich nur noch bei Garmin Connect nachsehe. Denn neben der Usability hat es Garmin auch am Community-Faktor gefehlt, den man ja stark bei Strava erleben kann.
Im Februar sind natürlich alle Augen auf den Tokyo Marathon gerichtet und die letzten, intensiven Trainingswochen.
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Zuletzt habe ich auf den November und Dezember zurückgeblickt. Und hier findest Du auch den Jahresrückblick 2023.
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